Was ein Korrektorat umfasst – und was nicht

Die Bezeichnung legt es schon nahe: Bei einem Korrektorat wird überprüft, ob alles korrekt ist. Stimmen die grammatikalischen Bezüge? Werden die richtigen Präpositionen verwendet? Fehlt auch kein Komma oder Punkt? Sind alle Wörter richtig geschrieben?

Hier ist es gut, wenn vorher festgelegt wird, woran sich die Korrektur orientieren soll, z. B. an den Dudenempfehlungen oder an unternehmensinternen Schreibweisen. Und auch, was das Korrektorat beinhaltet: Sollen auch die Termine und Eigennamen auf Korrektheit überprüft werden?

Wann wird aus einem Korrektorat ein Lektorat? Die Übergänge sind fließend. Denn häufig sind grammatikalisch komplizierte Sätze auch inhaltlich nicht ganz klar. Das lässt sich eigentlich nur durch eine Umformulierung retten, was streng genommen schon ein Lektorat ist. Was also tun? Wenn der Kunde wirklich nur ein Korrektorat beauftragt hat und er weiß, was es umfasst und was nicht, dann kann die Lektorin nur Anmerkungen machen und dabei auf mögliche Lösungen hinweisen.

Manchmal ist es sogar einfacher, den Satz umzuformulieren, als stundenlang über das korrekte Komma, den richtigen Fall in einem sehr komplexen Satzgebilde nachzudenken – und am Ende klingt es immer noch komisch.

Das Korrektorat kann ebenfalls eine Überprüfung der Typografie (Zeilenabstände, einheitliche Formatierungen, Gedankenstriche, Leerzeichen etc.) beinhalten, wenn der Text bereits im fertigen Layout an den Lektor geschickt wird (meist als PDF). In diesem Fall nähert sich das Korrektorat der Schlussredaktion an. Dann werden zusätzlich beispielsweise noch die Trennungen (Umbrüche) überprüft.

Ein Korrektorat umfasst streng genommen also kein Lektorat, doch umgekehrt schließt jedes Lektorat zugleich ein Korrektorat mit ein. Eine Lektorin putzt immer alle Fehler aus, die ihr bei der Textbearbeitung auffallen, auch wenn ihr Augenmerk stärker auf den Inhalten und dem Stil liegt. Daher unterscheiden Verlage zwei Arbeitsgänge am Text: In der Manuskriptphase wird der Text (meistens in Word) lektoriert, dann wird er gesetzt (layoutet) und zuletzt folgt die Schlusskorrektur (zumeist im PDF).