Falls Sie immer schon mal wissen wollten, ob es da einen Unterschied gibt

Die Tätigkeiten sind sehr ähnlich, die verschiedenen Bezeichnungen sind historisch gewachsen.

Ein Erklärungsansatz könnte sein, dass der Name der Tätigkeit von der Art der Publikation abhängt. Erscheint eine Schrift in regelmäßigen Abständen (Periodika, z. B. Zeitschriften), dann spricht man eher von Redaktion (redigieren). Erscheint eine Publikation nur einmal, z. B. ein Buch oder eine Festschrift, so spricht man eher von Lektorat (lektorieren).

Wenn man beim Fernsehen, beim Rundfunk oder bei Zeitungen arbeitet und für die Erstellung und die Bearbeitung von Texten zuständig ist, heißt die interne Bezeichnung „Redakteur“. Landläufig sagt man eher „Journalist“. In Buchverlagen heißt der entsprechende Beruf „Lektor“. Und auch die freiberuflichen Textarbeiter bezeichnen sich zumeist als „freie Lektoren“.

Aber ganz so eindeutig ist die Sache leider nicht: In Schulbuch- und Lexikonverlagen heißen die Textarbeiter ebenfalls „Redakteure“. Das könnte daran liegen, dass es sich hier um Werke handelt, die von verschiedenen Autoren erstellt wurden. Bei diesen Büchern steht der Herausgeber auf der Titelseite oder der Verlagsname bürgt für Qualität (z. B. Brockhaus, Duden). Die Bezeichnung „Lektor“ stammt vielleicht eher aus der Belletristik. Hier gibt es einen Autor (Künstler), der von seinem Lektor betreut wird. Aus dem Literaturbereich ist diese Berufsbezeichnung dann in die anderen Verlagssparten gewandert.

Falls Sie weitere Ideen haben, woher die unterschiedlichen Bezeichnungen stammen könnten, schreiben Sie mir doch bitte.